2. Workshop: Kinderrechte in der Heimerziehung

vom 10. bis 12. Februar 2023
im Hotel Rothenburger Hof in Dresden

Das Betreuer:innen uns anbrüllen ist nicht gut. Andersrum ist es auch nicht gut, macht aber Sinn!

Bericht vom zweiten Workshop

Vom 10.-12. Februar 2023 trafen sich junge Menschen im Altern zwischen 13 und 23 Jahren aus weiten Teilen Sachsen zum zweiten Mal. Neben Teilnehmer:innen des ersten Workshops waren auch einige neue Gesichter dabei. Insgesamt versammelten sich 19 junge Menschen mit Erfahrungen aus der stationären Jugendhilfe, um inhaltlich weiter an der Landesjugendkonferenz (Arbeitstitel) weiterzuarbeiten, mit anderen jungen Menschen in Kontakt zu kommen und Erfahrungen auszutauschen. Inhaltlichen Schwerpunkt war der Blick auf die UN-Kinderrechtskonvention. Wie ist der Stand der Umsetzung in den jeweiligen Einrichtungen? Im Fokus standen also die Kinderrechte, die eigenen Rechte in den Wohngruppen und die Frage danach, wie es gelingen kann, diese auch durchzusetzen.

Die gemeinsame Arbeit startete mit einer Einheit zu den UN Kinderrechten und was genau sie für Auswirkungen in den verschiedenen Einrichtungen der Jugendhilfe haben: Was bedeutet das Recht auf Privatsphäre, was bedeutet das Recht auf freien und kindgerechten Zugang zu Informationen und Medien, was bedeutet das Recht auf eine freie Meinung, was bedeutet das Recht auf eine eigene Identität u.v.m? Neben der gemeinsamen Auseinandersetzung mit den einzelnen Kinderrechten stand immer auch die Frage im Raum: wie werden sie in den Einrichtungen gelebt und umgesetzt? Hier gibt es sehr unterschiedliche Erfahrungen.

Es wird von wirklich guter Praxis bezüglich der Umsetzung der Kinderrechte erzählt. In anderen Einrichtungen spielt die Umsetzung der Kinderrechte eine eher untergeordnete Rolle. Bei der Frage danach, wie die eigenen Rechte gelingend eingefordert werden können, wie das Wissen um die Rechte verbreitet werden kann und wie die Landesjugendkonferenz hier unterstützen könnte, entstanden gute Ideen, auch zur gemeinsamen Umsetzung.

Deutlich ist geworden: Da ist noch zu vieles zu tun! Die Kinderrechte sind den betroffenen jungen Menschen zu wenig bekannt, es gibt nach wie vor zu viele Rechtsbrüche in den Einrichtungen, Beschwerden werden zu wenig ernst genommen, die Praxis ändert sich zu langsam. Und für junge Menschen, die sich weder als Junge noch als Mädchen sehen (außerhalb der Geschlechtsbinarität), ist es in WG’s schwierig. Es gibt auch positive Stimmen: Einige Einrichtungen wollen wissen, was die Themen waren, sind wirklich an den Themen dran und investieren viel Energie, damit es gelingt, dass die jungen Menschen zu ihrem Recht kommen.

Wir finden: Es lohnt sich, gemeinsam und solidarisch für die eigenen Rechte zu kämpfen. Das wollen wir gemeinsam tun!