(16) Taschengeld für uns/keine Zwangsansparung
Wir fordern Beschwerdemöglichkeiten! Nehmt unsere Beschwerden wahr und ernst und sagt uns, wie wir uns beschweren können.
Wir erfahren im Gespräch mit jungen Menschen aus der stationären Jugendhilfe immer wieder, dass es keine oder nur begrenzte Möglichkeiten zur Beschwerde gibt. Werden hier beispielsweise keine Chancen eingeräumt, sich anonym beschweren zu können. Hier wird häufig ein „Beschwerdebriefkasten“ direkt neben dem Leitungsbüro installiert, wo man folglich an der Leitung oder den Betreuenden vorbeilaufen muss, um sich zu beschweren, sofern es überhaupt einen gibt. Hierzu ist zu häufig der Fall, dass es keine Transparenz bezüglich des Beschwerdeverfahrens gibt. Wissen viele Menschen nicht, was mit ihren Beschwerden passiert, nachdem sie abgeben werden. Auch hören wir, dass ein nicht geringer Teil der Beschwerden meist nicht im notwendigen Maße ernst genommen, gar heruntergespielt werden. Wie also sollen junge Menschen im Äußern ihrer Bedarfe und Beschwerden im für sich Einstehen gestärkt werden, wenn es gar nicht erst die Möglichkeit zur wirklich ernstgenommenen Beschwerde gibt?